Was passiert auf einem Netzwerktreffen von „Schulen ohne Rassismus – Schule mit Courage“?

Auf dem Netzwerktreffen

Am 10. November fand in Münster das 1.Regionaltreffen der Schulen statt, die als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ anerkannt sind. Schüler*innen, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen von allen Schulformen aus dem Münsterland – von der Hauptschule bis zum Gymnasium – waren zum LWL-Gebäude nach Münster angereist.
Auch wir waren mit Sara, Zahra, Sofia und Mohamad (in Begleitung von Herrn Geisler) bei unserer ersten Teilnahme gut vertreten.
Wir konnten an unterschiedlichen Workshops teilnehmen, die auf verschiedene Art die Themen Rassismus und Diskriminierung behandelten, zum Beispiel:

  • Der FANport Münster und das außerschulische Bildungsangebot „Lernort Preußenstadion“ haben eine GPS-Spurensuche konzipiert, die das Thema jüdischer Sport und Nationalsozialismus in Münster zum Thema hatte
  • Das Projekt „Wegweiser“ bot einen Workshop zu Hatespeech an: Was ist hate speech? Wie erkenne ich es und was kann ich dagegen tun?
  • Das „Aktuelles Forum e. V“ klärte über Fake News im Netz auf und wie man handeln sollte, wenn man in den Sozialen Medien mit reißerischen Schlagzeilen konfrontiert ist.
  • Das Jüdische Museum Westfalen informierte über Antisemitische Aussagen und Haltungen in der Rap-Szene

Es gab noch mehr Workshops, aber wir konnten nur an 2 Angeboten – eins am Vormittag, eins am Nachmittag – teilnehmen.

Für die Pädagog*innen wurden eigene Seminare durchgeführt; Herr Geisler tauschte sich mit Teilnehmer*innen von anderen Schulen über den „Umgang mit extrem rechten Einstellungen und Diskriminierung im Schulalltag“ aus. Moderiert wurde dieser ganztätige Workshop von der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Münster (mobim)“.

Besonders beeindruckend war ein Dokumentarfilm einer Filmemacherin afrikanischer Herkunft: in ihrem Film berichteten vier junge Erwachsene mit afrikanischen Wurzeln von ihren Erfahrungen als Schwarze Jugendliche in Deutschland in den 1990er Jahren. Alle Interviewten hatten die Erfahrung eines Kulturschocks gemacht. Ein junger dunkelhäutiger Mann beschrieb es so:

Ich habe als Jugendlicher versucht, mich transparent und durchsichtig zu machen. Um nicht aufzufallen, war ich immer möglichst freundlich zu allen und habe versucht, besser als andere zu sein, um akzeptiert zu werden. Und um zu zeigen, dass ich die Regeln hier akzeptiere. Für mich gab es immer zwei Leben – das Leben draußen in der deutschen Stadt und das Leben in der Familie mit den Sitten und Gebräuchen aus der Heimat.

Um in dieser doppelten Welt bestehen zu können, war Kultur für alle Befragten ein wichtiges Ventil: die einen haben Rap-Musik gemacht, andere Breakdance, Sport oder Graffiti-Malerei. Alle hatten Vorbilder aus ihrer Szene, z.B. Musiker aus der HipHop-Szene (Big Daddy Cane, RunDMC) oder aus den Charts (Michael Jackson, TLC) oder die Moderatoren von Viva oder MTV.